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Wann Pilze sammeln: Der ultimative Guide für Anfänger und Pilzsammler

Madita Bayer |

Wann Pilze sammeln: Der ultimative Guide für Anfänger und Pilzsammler

Wenn du schon mal an einem feuchten Herbstmorgen durch den Wald gelaufen bist, weißt du, wie besonders dieser Moment ist: Es riecht nach Erde und Laub, die Luft ist kühl, und plötzlich schimmert da etwas Goldenes im Moos – ein Pilz! Pilze sammeln ist für viele mehr als nur ein Hobby. Es ist wie eine Schatzsuche in der Natur, bei der du nie weißt, was dich hinter dem nächsten Baum erwartet. Und vielleicht hast du dich auch schon gefragt: Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um mit dem Sammeln loszulegen? Die kurze Antwort: Es kommt drauf an. Die lange Antwort bekommst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist die beste Zeit zum Pilze sammeln?
Welche Pilze dürfen Anfänger sammeln?
Was sollte man beim Pilze sammeln beachten?
Wie unterscheidet man giftige von essbaren Pilzen?
Wo findet man die besten Pilze?
Welche Tipps gibt es für Pilzsammler?
Fazit

Wann ist die beste Zeit zum Pilze sammeln?

Viele denken bei Pilzen sofort an den Herbst – und ja, der September und Oktober gelten tatsächlich als Hochsaison. In dieser Zeit wachsen besonders viele der beliebten Speisepilze, vor allem wenn es zuvor geregnet hat und die Temperaturen mild bleiben. Aber die Wahrheit ist: Pilze kannst du fast das ganze Jahr über finden – wenn du weißt, wonach du suchst.

Schon ab April tauchen im Wald die ersten Morcheln auf. Diese Frühstarter unter den Pilzen wachsen gern in Auwäldern und auf kalkhaltigem Boden – allerdings sind sie nicht ganz einfach zu finden und zu erkennen. Ab Mai geht’s dann langsam los mit Sommerpilzen, und zwischen Juli und November erreichst du das volle Spektrum an Farben, Formen und Aromen. In diesen Monaten stehen die Chancen besonders gut, dass du Steinpilze, Pfifferlinge, Maronen und andere essbare Arten findest.

Hier eine grobe Übersicht, wann du welche Pilze finden kannst:

  • April–Mai: Morcheln
  • Juli–November: viele Speisepilze, darunter Steinpilze, Pfifferlinge, Parasol
  • September & Oktober: Hauptsaison – jetzt findest du besonders viele Arten

🗓 Tipp: Nutze den Pilzkalender von Pirsch.de, um gezielt loszuziehen.

Ob ein Tag sich gut zum Pilzesammeln eignet, hängt aber nicht nur vom Kalender ab, sondern auch vom Wetter. Ein paar warme Tage nach einem ordentlichen Regenguss – das ist der Jackpot. Dann sprießen die Pilze oft geradezu aus dem Boden. Trockene Perioden oder zu starker Wind können das Wachstum dagegen ausbremsen. Wer regelmäßig loszieht und die Natur genau beobachtet, entwickelt mit der Zeit ein gutes Gespür dafür, wann die Bedingungen stimmen.

Welche Pilze dürfen Anfänger sammeln?

Wenn du gerade erst mit dem Sammeln beginnst, kann die Vielfalt an Pilzarten schnell überfordern. Manche sehen sich zum Verwechseln ähnlich, und leider ist „sieht lecker aus“ kein sicheres Erkennungsmerkmal. Darum ist es am Anfang sinnvoll, sich auf ein paar wenige, leicht erkennbare Speisepilze zu konzentrieren.

Steinpilz: fest, nussig, einfach unverwechselbar – der Klassiker schlechthin

Ganz oben auf der Liste steht der Steinpilz. Er hat einen festen, dicken Stiel, einen braunen, oft samtigen Hut und ein helles Schwammgewebe auf der Unterseite statt Lamellen. Dazu kommt sein nussiger Geschmack – kein Wunder, dass er bei Profis wie Anfängern gleichermaßen beliebt ist. 

Pfifferling: dottergelb, pfeffrig im Geschmack, gut erkennbar an ihren Leisten

Auch der Pfifferling eignet sich gut für Einsteiger: leuchtend gelb, mit leichtem Pfefferduft und typischen Leisten unter dem Hut, die sich nicht so leicht mit Lamellen verwechseln lassen.

Parasol: groß, schirmartig, mit schuppigem Hut – lässt sich kaum verwechseln

Ein weiterer Kandidat ist der Parasolpilz – er sieht aus wie ein zu groß geratener Champignon mit Schirm, wächst auf Lichtungen oder Wiesen und ist ebenfalls gut zu identifizieren.

Auch Champignons und Herbsttrompeten sind sehr beliebt!

WICHTIG: Natürlich ersetzt das alles kein Bestimmungsbuch oder einen Pilzführer. Wer unsicher ist, sollte Pilze lieber stehen lassen oder sich an eine Beratungsstelle wenden. Denn auch wenn viele essbare Arten köstlich sind – ihre giftigen Doppelgänger sind es leider nicht.

Was sollte man beim Pilze sammeln beachten?

Beim Pilzesammeln geht’s nicht nur darum, möglichst viele leckere Exemplare in den Korb zu bekommen – es geht auch um Verantwortung. Schließlich greifst du in ein sensibles Ökosystem ein. Ein paar einfache Grundregeln helfen dabei, dass du nicht nur sicher, sondern auch nachhaltig sammelst.

Hier alle Grundregelnd auf einen Blick:

Nur für den Eigenbedarf sammeln: Maximal ein Kilo pro Person und Tag ist erlaubt

Zunächst einmal: Bitte nur für den Eigenbedarf. In den meisten Regionen Deutschlands ist die Obergrenze bei einem Kilogramm Pilze pro Person und Tag. Klingt vielleicht wenig – aber in der Küche ist das mehr, als man denkt. Wenn du für ein Pilzrisotto sammelst, reicht diese Menge locker für ein ordentliches Abendessen.

✅ Keine Plastiktüten! Nutze lieber einen luftdurchlässigen Korb, damit die Pilze nicht verderben

Wichtig ist auch, worin du deine Funde transportierst. Plastiktüten sind tabu – sie lassen keine Luft durch, die Pilze schwitzen darin und verderben schnell. Außerdem können sich Pilzsporen nicht weiterverbreiten. Besser sind luftige Körbe oder Stoffbeutel, in denen die Pilze gut atmen können und gleichzeitig neue Sporen unterwegs abgeben können.

✅ Pilze vorsichtig entnehmen: Am besten herausdrehen oder mit einem scharfen Outdoor-Messer abschneiden

Beim Ernten selbst solltest du vorsichtig vorgehen. Pilze werden nicht einfach abgerissen, sondern mit einem scharfen Messer sauber am Stiel abgeschnitten oder vorsichtig herausgedreht. So beschädigst du das unterirdische Pilzgeflecht – das eigentliche Lebewesen – möglichst wenig.

✅ Kleine oder alte Pilze stehen lassen, damit sich das Pilzgeflecht regenerieren kann

Kleine oder sehr alte Pilze lässt du besser stehen. Die Kleinen können noch wachsen, die Alten dienen als Lebensraum oder Nahrung für Insekten – und in der Küche bringen sie meist ohnehin nicht mehr viel.

Und ganz wichtig: Sammeln ist nur erlaubt, wenn du den Pilz wirklich kennst – sonst Finger weg! Wer sichergehen will, kann sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) orientieren – oder bei Unsicherheiten eine Pilzberatung aufsuchen. Vor allem als Anfänger*in lohnt sich das sehr.

Wie unterscheidet man giftige von essbaren Pilzen?

Diese Frage treibt jeden Pilzsammler irgendwann um – und das aus gutem Grund. Denn leider sehen sich einige essbare und giftige Arten zum Verwechseln ähnlich. Ein fataler Irrtum kann mit einer Magenverstimmung enden – oder im schlimmsten Fall im Krankenhaus. Deshalb gilt: Niemals einfach „nach Gefühl“ sammeln und essen. Und auch nicht blind auf Apps oder Schnelltests verlassen – sie können hilfreich sein, ersetzen aber kein fundiertes Wissen.

Ein klassisches Beispiel ist der Knollenblätterpilz – tödlich giftig, aber äußerlich auf den ersten Blick nicht besonders auffällig. Er hat weiße Lamellen, einen glatten weißen bis grünlichen Hut und eine auffällige Knolle am Stielansatz, die allerdings oft im Boden steckt. Verwechslungen mit Champignons oder anderen weißen Pilzen kommen leider regelmäßig vor.

Hier einige Merkmale, auf die du achten solltest:

⚠️ Lamellen statt Leisten: Viele giftige Pilze wie der Grüne Knollenblätterpilz haben Lamellen – im Gegensatz zu Pfifferlingen
⚠️ Auffällige Farben und unangenehmer Geruch können ein Warnsignal sein
⚠️ Manche essbare Pilze sind roh giftig – zum Beispiel der Butterpilz

💡 Wenn du unsicher bist: Mach ein Foto, notiere den Fundort und konsultiere eine Pilzberatungsstelle der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM).

Wo findet man die besten Pilze?

Jetzt wird’s spannend – denn viele Pilzfreunde hüten ihre Fundorte wie einen Schatz. Aber so geheim müssen sie gar nicht sein. Mit ein wenig Wissen über Waldtypen und Bodenbeschaffenheit kannst du auch als Anfänger gute Plätze entdecken.

Viele essbare Pilzarten wachsen bevorzugt im Laub- oder Mischwald. Steinpilze findest du zum Beispiel häufig unter Buchen oder Fichten – besonders dort, wo der Boden leicht feucht und moosig ist. Pfifferlinge mögen es hell und locker, gern in Nadelwäldern mit sandigem Boden. Parasolpilze hingegen stehen oft auf Lichtungen, an Waldrändern oder sogar auf Wiesen. Der Standort verrät also viel über die Wahrscheinlichkeit, auf bestimmte Arten zu treffen.

Hier ein paar Tipps:

🌳 Steinpilze lieben moosige Buchen- und Fichtenwälder
🌲 Pfifferlinge wachsen oft an lichten Stellen im Nadelwald
🌿 Parasol findest du auf Waldlichtungen oder Wiesen mit Baumbestand

Pilze selbst sind nur die „Früchte“ eines viel größeren Organismus – des Pilzgeflechts unter der Erde, auch Myzel genannt. Dieses Geflecht lebt im Boden oft über Jahrzehnte und bildet Fruchtkörper (also das, was wir als Pilz sehen), wenn Temperatur und Feuchtigkeit passen. Und das Beste: Wenn du einmal eine gute Stelle entdeckt hast, kannst du dort oft Jahr für Jahr erneut sammeln – vorausgesetzt, du gehst behutsam mit dem Standort um und lässt dem Geflecht Zeit zur Erholung.

Welche Tipps gibt es für Pilzsammler?

Wenn du beim Pilzesammeln öfter unterwegs bist, entwickelst du mit der Zeit deine eigenen Tricks – aber ein paar grundsätzliche Tipps machen es dir von Anfang an leichter.

🍄 Sammle nur frische, feste Pilze, keine matschigen oder wurmigen Exemplare
🔄 Drehe die Pilze vorsichtig heraus, statt sie abzureißen – so bleibt das Pilzgeflecht intakt
🔍 Lass kleine Pilze wachsen, sie sind oft schwer zu bestimmen und bringen später mehr Freude
🍳 Und nach dem Sammeln? Die beste Belohnung für einen erfolgreichen Sammelgang ist natürlich das Kochen. In einer hochwertigen Outdoor-Pfanne entfalten viele Pilzsorten ihr volles Aroma – ob gebraten mit Zwiebeln, in Butter geschwenkt oder als Teil eines herbstlichen Eintopfs. Frisch gesammelt schmecken sie am besten.

Fazit: Wann Pilze sammeln? Immer, wenn du bereit bist

Pilze sammeln ist mehr als ein Ausflug – es ist ein Naturerlebnis, das den Blick schärft, Geduld lehrt und richtig lecker sein kann. Ob du im Frühling auf Morchelsuche gehst oder im Oktober durch feuchte Wälder streifst – entscheidend ist, dass du mit Respekt und Neugier unterwegs bist. Denn wer Pilze sammelt, lernt nicht nur über Pflanzen und Böden, sondern auch über das eigene Tempo.

Also: Rucksack packen, Messer einstecken, und los geht’s. Die besten Pilze wachsen da draußen – und du wirst sie finden.