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Feuerschale auf Balkon und Dachterrasse: Erlaubt oder verboten?

Madita Bayer |

Feuerschale auf Balkon und Dachterrasse: Erlaubt oder verboten?

Der Traum von einem gemütlichen Feierabend am lodernden Feuer unter freiem Himmel – viele Stadtmenschen wünschen sich diese kleine Auszeit vom Alltag. Eine Feuerschale auf dem Balkon oder der Dachterrasse verspricht Lagerfeuer-Atmosphäre mitten in der Stadt. Doch bevor du Holz sammelst und die Streichhölzer zückst, solltest du einen Blick auf die rechtliche Situation werfen. Denn hier gibt es einiges zu beachten, wenn du nicht Ärger mit Nachbarn, Vermietern oder sogar Behörden riskieren willst.

Inhaltsverzeichnis

Die rechtlichen Grundlagen für Feuerschalen
Feuerschalen auf Balkon und Dachterrasse – Die konkrete Rechtslage
Sicherheitsaspekte und Haftungsrisiken
Alternativen zur klassischen Feuerschale
Wo kann man eine Feuerschale bedenkenlos nutzen?
Fazit: Darf ich nun eine Feuerschale nutzen?

Die rechtlichen Grundlagen für Feuerschalen

Wenn es um die Frage geht, ob Feuerschalen erlaubt sind, müssen wir zunächst einen Blick auf die grundlegenden gesetzlichen Regelungen werfen. In Deutschland ist die Nutzung von Feuer im Freien durch verschiedene Vorschriften geregelt, die von Bundesland zu Bundesland und sogar von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein können.

Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) spielt hierbei eine zentrale Rolle. Es regelt, welche Emissionen zulässig sind und welche Materialien überhaupt verbrannt werden dürfen. Die wichtigste Regel gleich vorweg: In einer Feuerschale darf ausschließlich naturbelassenes trockenes Holz oder Holzbriketts verwendet werden. Das Verbrennen von Gartenabfällen, behandeltem Holz (lackiert, beschichtet), Papier oder gar Hausmüll ist streng verboten. Auch der Einsatz von Brandbeschleunigern wie Spiritus oder Benzin ist untersagt – nicht nur aus rechtlichen, sondern auch aus Sicherheitsgründen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Größe der Feuerschale spielt eine entscheidende Rolle. Feuerschalen mit einem Durchmesser unter einem Meter gelten als sogenannte "Gemütlichkeits- oder Wärmefeuer" und sind grundsätzlich genehmigungsfrei. Alles, was darüber hinausgeht, bedarf einer Genehmigung durch das örtliche Ordnungsamt.

Neben diesen bundesweiten Regelungen können Städte und Gemeinden eigene, oft strengere Vorschriften erlassen. In manchen Kommunen ist beispielsweise die Nutzung von Feuerschalen in bestimmten Wohngebieten grundsätzlich untersagt oder zeitlich begrenzt. Auch bei Trockenheit und erhöhter Waldbrandgefahr können temporäre Verbote ausgesprochen werden.

Wenn du im eigenen Garten eine Feuerschale nutzen möchtest, musst du bestimmte Mindestabstände einhalten:

  • 5-10 Meter zu Gebäuden und brennbaren Objekten
  • 10 Meter zum Nachbargrundstück
  • 50 Meter zu öffentlichen Wegen und Plätzen
  • 100 Meter zu Wäldern oder größeren Baumbeständen

Diese Abstände geben bereits einen ersten Hinweis darauf, warum Feuerschalen auf Balkonen problematisch sein können – doch dazu gleich mehr.

Feuerschalen auf Balkon und Dachterrasse – Die konkrete Rechtslage

Kommen wir zur Kernfrage: Darfst du auf dem Balkon oder der Dachterrasse eine Feuerschale aufstellen? Die ernüchternde Antwort vorweg: In den allermeisten Fällen lautet die Antwort nein.

Die rechtliche Ausgangslage ist relativ klar. Laut einem Urteil des Amtsgerichts Potsdam (Aktenzeichen 24 C 406/10) ist die Nutzung einer Feuerschale auf dem Balkon grundsätzlich verboten. Die Begründung liegt auf der Hand: Die oben genannten Sicherheitsabstände können auf einem durchschnittlichen Balkon schlicht nicht eingehalten werden. Ein Balkon mit 10 Metern Abstand zu allen Nachbarn? In der städtischen Realität kaum vorstellbar.

Dazu kommt: Balkone verfügen häufig über Holzdielen oder andere brennbare Materialien. Möbel, Pflanzen, Sonnenschirme oder Markisen stellen zusätzliche Brandrisiken dar. Die Gefahr durch Funkenflug ist nicht zu unterschätzen – ein einziger Funke kann ausreichen, um einen Brand zu entfachen, der schnell auf andere Wohnungen übergreifen kann.

Bei Dachterrassen sieht die Situation nur auf den ersten Blick besser aus. Zwar bieten sie oft mehr Platz als Balkone, doch auch hier gelten die gleichen Sicherheitsbedenken – und neue kommen hinzu. Die erhöhte Position verstärkt die Gefahr durch Wind, der Funken weit tragen kann. Zudem sind Dachkonstruktionen besonders brandanfällig. Ein Feuer auf einer Dachterrasse könnte im schlimmsten Fall das gesamte Gebäude gefährden und die Löscharbeiten erschweren.

Für Mieter kommt ein weiterer entscheidender Faktor hinzu: der Mietvertrag und die Hausordnung. Viele Mietverträge enthalten bereits explizite Verbote für offenes Feuer auf Balkonen und Terrassen. Selbst wenn dies nicht direkt erwähnt wird, gilt: Enthält der Vertrag ein Grillverbot, bezieht sich dieses in der Regel auch auf Feuerschalen, da ähnliche Risiken bestehen.

Ein praktischer Tipp: Wirf einen genauen Blick in deinen Mietvertrag und die Hausordnung. Falls du unsicher bist, frage direkt bei deinem Vermieter oder der Hausverwaltung nach. Eine schriftliche Genehmigung bietet die einzige rechtlich sichere Grundlage – wobei selbst dann die allgemeinen Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden müssen.

Bei Eigentumswohnungen mit Dachterrasse ist zudem zu klären, ob die Terrasse reines Sondereigentum oder teilweise Gemeinschaftseigentum ist. Im letzteren Fall benötigst du die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft, bevor du eine Feuerschale nutzen darfst.

Sicherheitsaspekte und Haftungsrisiken

Unabhängig von der rechtlichen Situation solltest du dir der erheblichen Sicherheitsrisiken und möglichen Haftungsfragen bewusst sein, die mit einer Feuerschale auf Balkon oder Dachterrasse verbunden sind.

Die Brandgefahr durch Feuerschalen ist nicht zu unterschätzen. Offenes Feuer entwickelt Temperaturen von mehreren hundert Grad, die umliegende Materialien schnell entzünden können. Auf einem Balkon mit begrenztem Platz ist dies besonders kritisch. Holzböden können bereits durch die abstrahlende Hitze beschädigt werden, selbst wenn kein direkter Kontakt besteht. Funkenflug stellt eine weitere Gefahrenquelle dar – besonders bei Wind können glühende Partikel mehrere Meter weit getragen werden und dort Brände verursachen.

Ein oft übersehener Aspekt ist die Rauchentwicklung. Selbst trockenes Holz erzeugt Rauch, der in die eigene oder in benachbarte Wohnungen ziehen kann. Dies kann nicht nur zu Belästigungen, sondern auch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen bei Nachbarn mit Atemwegserkrankungen führen. Solche Beeinträchtigungen können rechtliche Konsequenzen haben, da jeder das Recht hat, in seiner Wohnung ohne unzumutbare Belästigungen zu leben.

Die Haftungsfrage bei Schäden ist eindeutig: Verursacht deine Feuerschale einen Brand oder andere Schäden, haftest du dafür vollumfänglich. Die möglichen finanziellen Folgen sind erheblich:

  • Gebäudeschäden können schnell in die Zehntausende gehen
  • Bei Personenschäden drohen zusätzlich Schmerzensgeldforderungen
  • Versicherungen können die Deckung verweigern, wenn du gegen Vorschriften verstoßen hast

Ein Beispiel: Ein Funke aus deiner Feuerschale entzündet die Markise des Nachbarn und das Feuer greift auf die Fassade über. Die Sanierungskosten können leicht im fünfstelligen Bereich liegen – ein Risiko, das du persönlich tragen müsstest.

Falls du trotz aller Bedenken eine Feuerschale nutzen möchtest, ergreife folgende Sicherheitsmaßnahmen:

  • Informiere deine Haftpflichtversicherung und kläre, ob Schäden durch Feuerschalen gedeckt sind
  • Stelle ausreichend Löschmittel bereit (Wassereimer, Feuerlöscher, Löschdecke)
  • Platziere die Feuerschale auf einem feuerfesten Untergrund mit ausreichendem Abstand zu brennbaren Materialien
  • Lasse das Feuer niemals unbeaufsichtigt
  • Verzichte bei Wind oder Trockenheit komplett auf die Nutzung
  • Verwende nur die erlaubten Brennstoffe in geringen Mengen

Alternativen zur klassischen Feuerschale

Angesichts der rechtlichen und sicherheitstechnischen Bedenken stellt sich die Frage: Gibt es Alternativen, die eine ähnliche Atmosphäre schaffen, aber weniger problematisch sind? Die gute Nachricht: Ja, die gibt es!

Bioethanol-Tischfeuer sind eine der beliebtesten Alternativen. Diese kleinen Feuerstellen werden mit Bioethanol betrieben, einem Brennstoff, der praktisch rauchfrei verbrennt. Bei der Verbrennung entstehen lediglich Wärme und Wasserdampf, keine störenden Rauchwolken oder Gerüche. Die Flammen sind kleiner und kontrollierbarer als bei einer klassischen Feuerschale, und die Geräte nehmen wenig Platz ein. Rechtlich sind sie in der Regel unbedenklich und können auch auf Balkonen genutzt werden – sofern grundlegende Sicherheitsregeln beachtet werden und der Mietvertrag nichts anderes vorschreibt.

Ein schönes Beispiel sind Glasfeuer, bei denen die Flamme in einem Glasgehäuse brennt. Dies bietet zusätzlichen Schutz vor versehentlichem Berühren und Funkenflug. Die Lichtreflexionen im Glas verstärken zudem die gemütliche Atmosphäre. Preislich beginnen einfache Modelle bereits bei etwa 30-40 Euro, hochwertigere Ausführungen können aber auch deutlich teurer sein.

Gasbetriebene Terrassenöfen oder Heizpilze sind eine weitere Alternative, die mehr Wärme spendet. Diese Geräte werden mit Propan- oder Butangas betrieben und erzeugen eine kontrollierte Flamme ohne Rauch oder Funkenflug. Sie sind relativ sicher in der Handhabung und in vielen Fällen auch auf Balkonen erlaubt – jedoch solltest du auch hier deinen Mietvertrag prüfen, da manche Vermieter aus Umweltschutzgründen Einschränkungen vorsehen.

Die wohl sicherste Option sind elektrische Heizstrahler. Sie erzeugen weder offenes Feuer noch Rauch und sind daher rechtlich meist unbedenklich. Moderne Infrarot-Heizstrahler sind energieeffizient und geben eine angenehme Wärme ab. Was ihnen an "Lagerfeuer-Feeling" fehlt, machen sie durch absolute Sicherheit wett. Kombiniert mit einer gemütlichen Beleuchtung (etwa mit LED-Lichterketten oder Solar-Laternen) kann trotzdem eine schöne Atmosphäre geschaffen werden.

Für alle, die nicht auf das visuelle Erlebnis eines Feuers verzichten möchten, gibt es mittlerweile auch elektrische Feuersimulationen – von einfachen Modellen mit LED-Flammeneffekten bis hin zu hochwertigen Geräten mit realistischen 3D-Flammen und sogar Knistergeräuschen. Diese können eine erstaunlich authentische Atmosphäre schaffen, ohne jegliches Risiko.

Wo kann man eine Feuerschale bedenkenlos nutzen?

Nachdem wir uns ausführlich mit den rechtlichen Beschränkungen für Balkone und Dachterrassen beschäftigt haben, stellt sich natürlich die Frage: Wo kannst du eine hochwertige Feuerschale unbeschwert genießen? Glücklicherweise gibt es mehrere Orte, an denen du deine Feuerschale legal und sicher nutzen kannst.

Im eigenen Garten

Der eigene Garten ist der klassische und wohl beliebteste Ort für eine Feuerschale. Hier gelten deutlich weniger Einschränkungen als auf Balkonen oder Dachterrassen, vorausgesetzt, du kannst die grundlegenden Sicherheitsabstände einhalten:

  • Mindestens 5-10 Meter zu Gebäuden und brennbaren Materialien
  • Mindestens 10 Meter zur Grundstücksgrenze der Nachbarn
  • Mindestens 100 Meter zu Wäldern (je nach Gemeindeverordnung)

Besonders wichtig ist ein feuerfester Untergrund wie Stein, Kies oder Sand. Der Rasen ist als Stellfläche ungeeignet, da die Hitze den Boden schädigen kann und bei trockener Witterung ein Brandrisiko besteht.

Ein zusätzlicher Tipp für Gartenbesitzer: Lege dir für deine Feuerschale einen festen Platz an – etwa eine kleine Fläche mit Kies oder Steinplatten. Dies erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern wertet auch den Garten optisch auf und schafft einen gemütlichen Treffpunkt.

Auf offiziellen Grillplätzen

In vielen Parks, Freizeitanlagen und Naherholungsgebieten gibt es ausgewiesene Grill- und Feuerplätze. Diese sind speziell für die Nutzung von Feuerschalen und Grills eingerichtet und bieten oft:

  • Feuerfeste Untergründe oder bereits vorhandene Feuerstellen
  • Ausreichende Abstände zu Bäumen und Gebäuden
  • Manchmal sogar Sitzgelegenheiten und Holzvorräte
  • In der Nähe befindliche Wasserstellen zum sicheren Löschen

Bevor du deine Feuerschale dort aufstellst, solltest du dich über die spezifischen Regeln der jeweiligen Anlage informieren. Manche Plätze erlauben nur die Nutzung der fest installierten Feuerstellen, während andere auch das Mitbringen eigener Feuerschalen gestatten.

Bei Camping- und Outdoor-Aktivitäten

Auf vielen Campingplätzen ist die Nutzung von Feuerschalen ebenfalls erlaubt – oft sogar ausdrücklich erwünscht, da sie zum typischen Camping-Erlebnis gehören. Hier gibt es meist klare Regeln:

  • Nutzung nur innerhalb festgelegter Zeiten (oft bis 22 oder 23 Uhr)
  • Nutzung auf den ausgewiesenen Stellflächen
  • Verwendung von sauberem, unbehandeltem Holz
  • Vollständiges Löschen vor dem Schlafengehen

Eine kompakte, transportable Feuerschale wie die Petromax Tyropit eignet sich hervorragend für solche Zwecke, da sie sich leicht transportieren und aufstellen lässt und zudem sehr langlebig ist.

Bei Freunden mit geeignetem Grundstück

Nicht jeder hat das Glück, einen eigenen Garten zu besitzen. Aber vielleicht hast du Freunde oder Verwandte mit einem geeigneten Grundstück? Eine gemeinsame Feuerrunde kann ein wunderbares soziales Erlebnis sein – und die Kosten für Holz und Zubehör lassen sich teilen.

Rechtliche Hinweise für die Nutzung im öffentlichen Raum

Die Nutzung von Feuerschalen in öffentlichen Bereichen außerhalb ausgewiesener Grill- und Feuerplätze ist in den meisten Regionen Deutschlands verboten. Bei Verstößen drohen Bußgelder, die je nach Bundesland unterschiedlich hoch ausfallen können.

Grundsätzlich gilt: Im öffentlichen Raum darfst du Feuerschalen nur auf speziell dafür ausgewiesenen Plätzen verwenden. Diese Regelung dient dem Schutz der Natur und der Sicherheit aller Bürger. Besonders in Waldnähe und bei erhöhter Waldbrandgefahr werden die Bestimmungen streng kontrolliert.

Fazit: Die richtige Balance zwischen Genuss und Verantwortung

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Nutzung einer klassischen Feuerschale auf Balkon oder Dachterrasse ist in den meisten Fällen rechtlich problematisch und mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden. Das bedeutet jedoch nicht, dass du auf das gemütliche Erlebnis am offenen Feuer verzichten musst.

Für Balkone und Dachterrassen empfehlen sich sichere Alternativen wie Bioethanol-Tischfeuer oder elektrische Heizlösungen. Wer das authentische Erlebnis einer echten Feuerschale genießen möchte, findet im eigenen Garten, auf offiziellen Grillplätzen oder beim Camping geeignete Möglichkeiten.

Unsere Checkliste fasst die wichtigsten Punkte zusammen:

  • Überprüfe lokale Vorschriften vor der Nutzung einer Feuerschale
  • Wähle einen geeigneten, sicheren Standort mit ausreichenden Abständen
  • Verwende nur erlaubte Brennstoffe (trockenes, unbehandeltes Holz)
  • Halte immer Löschmittel bereit
  • Informiere und respektiere deine Nachbarn
  • Lasse das Feuer niemals unbeaufsichtigt
  • Für Balkone und Dachterrassen: Nutze sichere Alternativen

Letztendlich gilt: Mit der richtigen Planung und unter Beachtung der Sicherheitsregeln kann eine qualitativ hochwertige Feuerschale für unvergessliche Abende sorgen – ob im eigenen Garten, beim Camping oder auf ausgewiesenen Feuerplätzen. Genieße die Wärme, das faszinierende Flammenspiel und die gemütliche Atmosphäre – aber immer mit Verantwortung und Respekt vor den gesetzlichen Bestimmungen.